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Pferdekauf: den Traum vom eigenen Pferd verwirklichen

Sich voll und ganz auf ein Tier einlassen, es mit jedem Tag besser kennenlernen, Ausritte, wann immer es einem beliebt – ein eigenes Pferd zu besitzen, das wäre toll. Viele Pferdenarren haben bestimmt schon im Kindesalter davon geträumt, sich diesen Wunsch später einmal zu erfüllen. Doch so romantisch, wie es im ersten Moment klingen mag, ist es leider nicht. Denn ein Pferd und die anschließenden Unterhaltskosten belaufen sich auf mehrere Tausend Euro. Aus diesem Grund will die Entscheidung für ein eigenes Tier wohlüberlegt sein. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, was es heißt, ein Pferd zu kaufen!

Bin ich überhaupt bereit für diesen Schritt?

Das finden Sie nur heraus, wenn Sie in sich gehen und diese Fragen ehrlich beantworten:

  • Reichen meine Kenntnisse über Pferde, deren Haltung, Fütterung, Krankheiten und Co. aus?
  • Kann ich mir ein Pferd, die monatlichen Fixkosten und Versicherungsbeiträge leisten?
  • Habe ich genügend Zeit, um mir täglich 2 bis 3 Stunden für das Tier einzuräumen?
  • Was möchte ich für ein Pferd? (Alter, Ausbildungsstand, Größe)
  • Wie viel Budget habe ich zur Verfügung?
  • Wo bringe ich das Pferd unter?
  • Wer kümmert sich um das Tier, wenn ich verhindert bin?

Die Suche beginnt

Ihr Entschluss steht fest: Sie sind sich ganz sicher, dass Sie bereit für ein eigenes Pferd sind! Dann folgt nun eine aufregende, aber auch nervenaufreibende Etappe des Pferdekaufs – die Suche nach einem geeigneten Tier. Dafür brauchen Sie vor allem Zeit, Geduld und Geld. Denn nicht selten fährt man quer durch Deutschland oder ins angrenzende Ausland, um sein Pferd zu finden. Wer darauf keine Lust hat, besucht am besten eine Auktion. Eine solche Veranstaltung hat den Vorteil, dass Sie viele Tiere auf einmal begutachten und ausprobieren können. Außerdem wurde der gesundheitliche Zustand der Pferde bereits überprüft. Einziges Risiko: Hier kommen viele Interessenten zusammen, die möglicherweise ein größeres Budget zur Verfügung haben. Bei einem Züchter, Händleroder einer Privatperson können Sie aber genauso fündig werden.

7 Tipps für den Pferdekauf

Viele Käufer übersehen aufgrund ihrer Aufregung und Vorfreude einige wichtige Punkte, die am Ende vielleicht für ein böses Erwachen sorgen. Um das zu vermeiden, haben wir 7 Tipps für Sie zusammengestellt.

  1. Die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen kennen: Wenn Sie vor dem Pferdekauf nicht genau wissen, was für ein Tier Sie überhaupt möchten, kann es passieren, dass Sie die falsche Entscheidung treffen. Fragen Sie sich, was Sie mit dem Tier vorhaben! Suchen Sie einen treuen Begleiter für Ausritte oder haben Sie Turnierambitionen? Nicht zu unterschätzen ist auch der persönliche Erfahrungsschatz beim Reiten.
  2. Vier Augen sehen mehr als zwei: Es schadet nicht, eine pferdekundige Vertrauensperson zum Pferdekauf mitzunehmen. Ob Trainer, Freund oder Tierarzt – eine zweite, objektive Meinung kann sehr hilfreich sein, vor allem, wenn man selbst die rosarote Brille aufhat.
  3. Probereiten: Ein wichtiger Tipp, den Sie nicht unterschätzen sollten! Erst wenn Sie im Sattel sitzen, spüren Sie, ob es passt oder nicht. Bevor Sie selbst eine Runde mit dem Pferd drehen, empfiehlt es sich, den Verkäufer reiten zu lassen.
  4. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: So lautet ein altes Sprichwort, das Sie beim Kauf eines Pferdes im Hinterkopf behalten sollten. Auch wenn Ihnen der Verkäufer sympathisch und vertrauenswürdig erscheint – verzichten Sie keinesfalls auf eine Ankaufsuntersuchung. Denn nur so wissen Sie, ob sich Ihr potenzieller neuer Gefährte bester Gesundheit erfreut.
  5. Nicht sofort zusagen: Auch wenn Sie es im Gefühl haben, dass die Chemie zwischen Ihnen und dem Verkäufer stimmt – schlafen Sie noch einmal ein bis zwei Nächte darüber und beraten Sie sich mit Ihrer Begleitperson. Ein seriöser Verkäufer drängt Sie nicht sofort zum Pferdekauf, sondern gewährt Ihnen etwas Bedenkzeit.
  6. Kaufvertrag abschließen: Ein Mann, ein Wort? Besser nicht. Besiegeln Sie den Pferdekauf unbedingt mit einem schriftlichen Vertrag! Der bringt Ihnen Sicherheit und hält alle relevanten Informationen zur Beschaffenheit und zum Gesundheitszustand des Pferdes fest. Darüber hinaus werden Kaufpreis, Zahlungsweise und Ausbildungsstand erfasst.
  7. Dokumente: Mit dem Kauf sollten Sie einige wichtige Unterlagen vom Züchter bzw. Händler erhalten. Dazu zählen unter anderem Kaufvertrag, Impf- und Pferdepass, Eigentumsurkunde, Zuchtbescheinigung und ärztliche Unterlagen.

Welche Kosten sind mit einem Pferdekauf verbunden?

Die Entscheidung für ein Pferd sollte niemals leichtfertig oder aus dem Bauch heraus getroffen werden! Schließlich sind der Pferdekauf und der Unterhalt des Tieres mit hohen Kosten verbunden. Wie viel Sie ungefähr einkalkulieren müssen, zeigt die folgende Übersicht.

Was?Kosten

Anschaffung

mindestens 4.000 bis 5.000 Euro, nach oben gibt es keine Grenzen

Unterbringung

kommt darauf an, ob Selbstversorger- oder Pensionsstall

zwischen 200 und 500 Euro pro Monat

Verpflegung

sehr individuell, teilweise auch in der Stallmiete enthalten

Hufschmied

pro Termin 50 bis 200 Euro

Tierarzt

ca. 20 Euro pro Monat (nur Standarduntersuchungen wie Wurmkuren, Impfungen, Gebiss- und Zahnkontrolle)

Zahnarzt

Hauptuntersuchung (alle 1 bis 2 Jahre)

ca. 200 Euro pro Termin

Ausrüstung

Sattler einmal im Jahr – ca. 200 Euro pro Termin

abhängig davon, was Sie schon haben und noch brauchen: zwischen 1.000 und 3.000 Euro

Versicherungen

zwischen 30 und 200 Euro pro Monat

abhängig davon, welche Versicherungen Sie abschließen

Ankaufsuntersuchung beim Pferd – ja oder nein?

Diese Frage kann mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden! Die Ankaufsuntersuchung – kurz auch AKU genannt – lässt sich mit dem TÜV beim Auto vergleichen. Bei einer sogenannten AKU wird das Pferd von einem Tierarzt rundherum geprüft. Er schaut sich den Allgemeinzustand des Tieres an, hört Herz und Lunge ab, begutachtet das Fell und misst Temperatur und Puls. Je nach Umfang der AKU werden auch Röntgen- und Ultraschallbilder gemacht, die einen guten Aufschluss über die künftige Belastungsfähigkeit des Pferdes geben. Das Protokoll des Tierarztes ist anschließend Bestandteil des Kaufvertrags.

Icon Informationen

Tipp: Seien Sie bei der Untersuchung unbedingt persönlich anwesend und stellen Sie bei Bedarf Fragen!

Kleine oder große AKU, das ist hier die Frage

Es gibt sowohl eine kleine als auch eine große Ankaufsuntersuchung beim Pferd. Wir geben einen Überblick, was die beiden Untersuchungen beinhalten.

Kleine AKU

  • Beurteilung des Allgemeinzustands
  • Abhören von Herz und Lunge
  • Begutachtung des Fells, der Augen, Zähne und Haut
  • Messen von Temperatur, Puls und Atemfrequenz
  • Kontrolle des Nervensystems und Kots
  • Abtasten von Beinen und Rücken
  • Beurteilung des Bewegungsapparats im Trab
  • Beuge- und Belastungsprobe

Große AKU

siehe kleine AKU, darüber hinaus:

  • Röntgenaufnahmen im Bereich der Hufe, Fesseln und Sprunggelenke, von Knie und Dornfortsatz
  • Ultraschall
  • Blutuntersuchungen
  • endoskopische Untersuchungen
  • Samenprobe (sinnvoll bei Hengsten, die für die Zucht eingesetzt werden)

Wie viel kostet eine AKU beim Pferd?

Während Sie für eine kleine Ankaufsuntersuchungzwischen 100 und 250 Euro einplanen müssen, belaufen sich die Kosten für eine große Ankaufsuntersuchung – je nach Umfang der Zusatzleistungen – auf 500 bis 1.500 Euro.

Wer zahlt die AKU beim Pferdekauf?

Käufer oder Verkäufer – wer kommt für die Kosten auf? Grundsätzlich trägt die Person, die die AKU in Auftrag gibt, die Kosten. Das ist in den meisten Fällen der Käufer. Es kommt aber auch vor, dass sich beide Parteien die Kosten teilen oder den Zahlungsanteil vom Ergebnis abhängig machen.

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Unser Tipp: Halten Sie die Vereinbarung zur Kostenübernahme schriftlich fest! So vermeiden Sie Uneinigkeiten.

Ganz wichtig: passende Pferdeversicherungen abschließen

Spätestens mit dem Tag des Pferdekaufs rückt ein essenzielles Thema in den Fokus: die Pferdeversicherungen. Sie sind zwar nicht dazu verpflichtet, entsprechende Policen abzuschließen, doch für verantwortungsbewusste Pferdehalter sind die folgenden einfach ein Muss. Neben einer Pferdehaftpflicht benötigen Sie eine Pferde-OP-Versicherung oder eine Pferdekrankenversicherung. Auf eine Reiterunfallversicherung sollten Sie ebenfalls nicht verzichten!

Bei Fragen zum Pferdekauf oder einer bestimmten Pferdeversicherung kontaktieren Sie uns telefonisch oder schriftlich. Wir beraten Sie gern persönlich!

Pferdehaftpflicht

Der ideale Schutz bei Unfällen mit dem Pferd

  • Maximale Deckungssumme beträgt 50 Millionen Euro
  • Alle Reiter und Reitbeteiligungen sind ohne namentliche Nennungen versichert
  • Versicherter Schaden an fremden Stallungen, Pferdeanhängern etc.
  • Eigener Schaden an Reitbeteiligung und Fremdreiter mitversichert
Auch absichern

Pferdekrankenvollversicherung

Rundum sicher

  • Kostenübernahme von bis zu 100 Prozent nach dem zweifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
  • Erstattung ambulanter und stationärer Behandlungen, verordneter Arznei- und Verbandsmittel sowie Labor- und Röntgenuntersuchungen
  • Die Wartezeit beträgt nur drei Monate, für Kolikbehandlungen nur sieben Tage.
Auch absichern

Pferde-OP-Versicherung

Ihr Tier ist stets in den besten Händen

  • Nur drei Monate Wartezeit, bei Koliken nur sieben Tage, bei OCD/Chips ein Jahr
  • Keine Altersbeschränkung
  • Operationen in Stand- und Vollnarkose sind versichert
  • Keine Höchstgrenze der Leistung, unbegrenzte Deckung
Auch absichern

Pferdevollkasko

  • Pferde-OP-Versicherung: Höchster Schutz bei Operationen mit bis zu 100% Kostenerstattung | im Tarif Basis, Premium und Premium plus wählbar | freie Tierarztwahl in ganz Deutschland
  • Reiterunfallversicherung: Schutz für alle Reiter des Pferdes, auch für den Pferdehalter
  • Pferdehalter Rechtsschutzversicherung: 500.000 Euro Versicherungssumme für alle Streitigkeiten rund um das Pferd
Auch absichern
Autor/in: Anja Tylkowski
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