Winterzeit ist Hustenzeit
Wenn der Winter beginnt, dann hört man viele Pferde husten. Das Immunsystem der Tiere ist durch den Fellwechsel enorm geschwächt, hinzu kommen viele Wetterumschwünge, die ersten frostigen Nächte, eingeregnete Pferde.
Die Lunge ist das "Herzstück" des Pferdes. Ohne die ausreichende Funktionalität kann es nicht eingesetzt werden und auch nicht mehr beschwerdefrei leben. Die Lunge steht für Gesundheit und Leistungsfähigkeit - wer riskiert dies denn freiwillig? Keiner? Irrtum!!
Husten ist eine sehr ernst zunehmende Krankheit des Pferdes. Leider verwechseln dies viele Pferdehalter mit einem Hüstelchen vom Menschen.. Hustet ein Pferd, so ist dies ein Alarmsignal!
Der Trend der Eigeninitiative als Hobbytierarzt am eigenen Pferd macht auch beim Husten nicht Halt. Dabei scheint es den Pferdehaltern nicht klar zu sein, dass ein verschleppter Husten und auch damit auch ein falsch / gar nicht behandelter Husten zu chronischen Atemwegserkrankungen führt.
Wer ein mal sparen will und meint, den Tierarzt nicht wegen eines kleinen Hustens holen zu müssen, der kann sich unter Umständen schon mal ans Sparbuch setzen und die Kosten (fast 1.000 Euro) für eine Lungenspülung abheben, oder aber sich frühzeitig um eine Pferdeversicherung, im Speziellen um die Pferdekrankenvollversicherung bemühen, die die Kosten zu 60% übernimmt.
Ein verschleppter Husten hat immer eines zur Folge: Schleim der nicht nach draußen abtransportiert wird, setzt sich in der Lunge fest und wird zu einer festen Kruste. Kommt nun also der nächste Husten, der Schleim über die Kruste zieht, so wird die Krustenschicht insgesamt immer höher. Das Lungenvolumen schrumpft und die Leistungsfähigkeit des Pferdes sinkt immer mehr.
Der Trend der Selbstbehandlung geht ja soweit, dass eine ganze Stallanlage voll Pferdehaltern zur Teeküche mutiert, um den kleinen Husten mit heißen Wasser und drei Beuteln Kamillentee zu heilen. Kräuter ansich sind super, aber doch nicht der Kamillentee aus dem Supermarkt! Wer das Pferd unterstützend mit einer Kräutermischung heilen möchte, der muss welche mit Arzneiqualität benutzen. Aber auch hier werden die 6 Gramm eines Teebeutels nicht viel bringen, wenn man die Relationen des Körpergewichtes Mensch - Pferd berücksichtigt.
Grundsätzlich zum Thema Tee und Kräutern daher nur eines: Beste Qualität (Arzneibuchqualität) und eine berechnete und angepasste Dosierung können unterstützend zur Tierarztbehandlung einen Nutzen bringen!
Tee ist nicht gleich Tee und der Tee, der zum "Gutschmecken" in den Regalen steht, hat zu 90% keine pharmazeutische Wirkung!! Sicher wird er dem einen oder anderen Pferd schmecken, es ist auch nichts gegen die Gabe von Tee zu sagen, nur sollte man dabei schleunigst vergessen, dass es sich um Medizin handelt und man den Tierarzt nicht mehr benötigt!
Wenn die Atemwege angeschlagen sind, so kann die Inhalation mit Kochsalzlösung in jedem Fall helfen.