Gestern war noch alles in Ordnung – Ihr Pferd hat munter gefressen, ausgelassen auf der Weide getobt und auch beim gemeinsamen Ausritt am Abend gab es keinerlei Hinweise darauf, dass etwas nicht stimmt. Heute aber ist Ihr treuer Freund ungewöhnlich unruhig, er verweigert Futter und Wasser und beißt sich in den Bauch. Das Verhalten Ihres Tieres deutet auf eine Kolik hin. Doch was ist das eigentlich und wie erkennt man sie? Welche Ursachen gibt es und wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus? Kann ich einer Kolik vorbeugen? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im Folgenden!
Eine Kolik beim Pferd dient als Sammelbegriff für Schmerzen im Bauch und Beckenbereich. Dabei stellt die Kolik selbst keine Krankheit dar – sie ist vielmehr ein Symptom, das verschiedene Auslöser haben kann. Von harmlosen Blähungen bis hin zu einem akuten Darmverschluss sind die Ursachen recht vielfältig. Deshalb gilt: Je schneller die Kolik beim Pferd erkannt und behandelt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein gutes Ende nimmt.
Koliken haben viele Gesichter! Welche Arten besonders häufig auftreten und wie sie sich äußern, verrät unsere Tabelle.
Kolik-Formen | Merkmale |
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Gaskolik | vermehrt Blähungen laute Darmgeräusche deutlich größerer Bauchumfang Ursache: blähendes und/oder schlechtes Futter |
Verstopfungskolik | entsteht u. a. im Dünndarm an dünnem, schlecht riechendem Kot erkennbar Ursache: falsche Fütterung, Flüssigkeitsdefizit, Tumor |
Sandkolik | Verdauungstätigkeit ist beeinträchtigt kommt vor allem im Winter vor Ursache: Pferd nimmt Sand durch schmutziges Stroh oder abgefressene Weiden auf |
Krampfkolik | Folge von Verdauungsproblemen Tier hat starke Schmerzen und krampft Ursache: falsche Fütterung, Stress, Wurmbefall |
Während einige Pferde ihre Schmerzen sehr deutlich zum Ausdruck bringen, gibt es andere, die weniger stark reagieren. Das heißt aber nicht, dass ihre Kolik nicht auch einen dramatischen Verlauf nehmen kann. Beobachten Sie eine oder mehrere der folgenden Beschwerden bei Ihrem Tier, liegt höchstwahrscheinlich eine Kolik vor.
Die betroffenen Pferde …
Eine Kolik kann zahlreiche Auslöser haben. Welche das sind, haben wir Ihnen hier zusammengefasst:
Eines vorweg: Bei einer Kolik handelt es sich grundsätzlich um einen Notfall! Nicht ohne Grund zählt sie zu den häufigsten natürlichen Todesursachen bei Pferden.
Da sich die Pferdekrankheit nur äußerst selten in Wohlgefallen auflöst, sollten Sie schnellstmöglich den Tierarzt informieren. Denn der Zeitraum zwischen dem Feststellen erster Anzeichen und dem Einleiten von Maßnahmen bzw. der Verabreichung von Medikamenten ist entscheidend für den weiteren Verlauf der Kolik.
Bis der Tierarzt eintrifft, müssen Sie nicht tatenlos zusehen, wie sich Ihr Pferd quält. Sie können bereits Puls, Atmung und Temperatur messen. Zur Orientierung dienen folgende Durchschnittswerte eines gesunden, ausgewachsenen Tieres:
Was Sie außerdem unternehmen können:
Sobald der Tierarzt vor Ort ist, verabreicht er dem Pferd krampflösende und schmerzstillende Medikamente, die dabei helfen, den Darm zu entkrampfen bzw. die normale Darmtätigkeit wieder in Schwung zu bringen. Oftmals wird auch eine Magenentleerung vorgenommen.
Liegt ein Darmverschluss, eine Drehung, Knickung, Einklemmung, Einstülpung, Verlagerung oder Verschlingung von Darmabschnitten vor, ist eine Operation die letzte Rettung. Hierbei müssen Sie mit Kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro rechnen.
Ist eine Operation unausweichlich, empfiehlt es sich, eine Pferde-OP-Versicherung abzuschließen. Damit sind Sie als Pferdehalter auf der sicheren Seite! Schließlich übernimmt die Police die Kosten eines solchen Eingriffs. Der große Vorteil: Sie können Ihrem geliebten Pferd die lebensnotwendige Operation ermöglich, ohne ans Geld denken zu müssen. Bei Fragen sind wir gern für Sie da – rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail bzw. WhatsApp.
Die meisten Koliken beim Pferd gehen glücklicherweise gut aus. Leider gibt es aber auch Verläufe, die tödlich enden. Im schlimmsten Fall kommt es durch die Verstopfung zu einem Darmverschluss, der nur durch eine Operation gelöst werden kann. Doch solch ein Eingriff ist ebenfalls nicht ungefährlich.
Die Entstehung einer Kolik beim Pferd lässt sich leider nicht immer verhindern, doch durch vorbeugende Maßnahmen ist es möglich, das Risiko zu verringern.
Erst wenn der Tierarzt grünes Licht gibt, darf das Pferd wieder fressen. Füttern Sie nach einer Kolik viel gutes Heu, Kraftfutter nur in Maßen. Mash, Leinöl und ein paar Karotten runden den Speiseplan des Kolikpatienten wunderbar ab. Leckerlis sind erst einmal tabu.
Nach erfolgreich überstandener Kolik können Sie ein bis zwei Tage später wieder in den Sattel steigen. Aber Vorsicht: Übertreiben Sie es nicht gleich, sondern gehen Sie die ersten Trainingseinheiten nach der Krankheit etwas ruhiger an. Wenn Sie merken, dass Ihr Liebling noch erschöpft ist, geben Sie ihm die Zeit, die er braucht, um wieder ganz der Alte zu werden.